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OZ, Donnerstag, 16. April 2009  |  Titelseite Rügen

„Die Pechkohlegiftschleuder verhindern“


Am 7. Juni wird ein neuer Kreistag gewählt. OZ stellt die Kandidaten aller Parteien auf Listenplatz eins vor. Torsten Jelinski tritt in allen sechs Wahlbereichen der Insel auf Platz eins für Bündnis 90/die Grünen an.

Thiessow „Die Pechkohlegiftschleuder muss unbedingt verhindert werden“, sagt Torsten Jelinski und ist damit gleich bei dem Thema, das ihn über die Inselgrenze hinaus bekannt gemacht hat. Als Aktivisten der ersten Reihe gegen das in Lubmin geplante Steinkohle­kraftwerk. Bei den öffentlichen Anhörungen für die Genehmigung des Baus im Oktober des Vorjahres war Torsten Jelinski an allen 16 Tagen dabei.

Seine Frau Anja und er hatten sich extra für die Erörterungstermine in Greifswald ein Wohnmobil gekauft, um ständig vor Ort sein zu können. „Ich habe keine Minute verpasst und von den 184 Anträgen habe ich 14 selbst gestellt.“ Der Koch der Mönchguter Fischerklause ist Mitbegründer und Sprecher der Bürger­initiative gegen das Steinkohlekraftwerk. „Durch das Kraftwerk würde sich die Luft- und Badewasserqualität verschlechtern. Tourismus und ein Kohlekraftwerk – das passt einfach nicht zusammen.“ Wenn Jelinski über Kühlwasser, Boddenerwärmung und Wirkungsgrad spricht, ist er ganz in seinem Element. Dabei ist er von Beruf Schlosser. „Ich habe in den vergangenen Monaten eine kleine Lehre in Kraftwerkstechnik mitgemacht“, kommentiert er lachend. Viele Nächte lang habe er über Aktenordnern an Antragsunterlagen und Fachliteratur verbracht.

„Wir sind auf einem guten Weg gegen das Kohlekraftwerk. Aber wir haben es noch nicht geschafft“, sagt Jelinski und zählt weitere Kampftermine auf, zum Beispiel das Treffen mit Umweltminister Till Backhaus in dieser Woche und das mit Sozialministerin Manuela Schwesig in der kommenden Woche. Das Kraftwerk zu verhindern, ist nicht sein einziges Ziel. Jelinskis Vision für Rügen im Jahr 2020: „Jedes Haus und jedes Hotel auf der Insel sollen dann mindestens eine Solaranlage auf dem Dach haben, um das Gebäude mit warmem Wasser zu versorgen.“ Auch ein kostenloser Personennahverkehr liegt dem 40-Jährigen am Herzen. Im Kreistag will er sich außerdem für den Ausbau des Hafens Mukran stark machen. „Er darf aber nicht als Kohle- und Ascheumschlag für das Kraftwerk missbraucht werden“, ist er dann doch wieder bei seinem Lieblingsthema. K. DEGRASSI

Torsten Jelinski (parteilos) für die Grünen

Bild Torsten

Torsten Jelinski wurde 1968 in Wittstock (Brandenburg) geboren.

Er ist verheiratet und hat eine 20-jährige Tochter. Seit 1996 lebt der gelernte Schlosser mit seiner Familie auf Rügen. Zunächst war er auf dem Campingplatz in Baabe tätig. Ab 1999 hat er sich um die Versorgung auf dem Zeltplatz in Klein Zicker gekümmert. 2002 kaufte er mit seiner Frau das Restaurant Fischerklause in Thiessow,

in der er als Koch arbeitet. Torsten Jelinski ist parteilos, bezeichnet sich selbst aber als politischer Mensch. Er arbeitet sehr eng mit der Partei Die Grünen zusammen und tritt für die Liste der Grünen für den Kreistag an. Als

Einzelbewerber kandidiert er für den Gemeinderat Thiessow. Jelinski hat die Volksinitiative gegen das Steinkohle­kraftwerk Lubmin mit begründet, ist Sprecher und Gründungsmitglied der Bürgerinitiative Mönchgut/Thiessow, die es seit Oktober 2007 gibt.


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