Ostsee-Zeitung l Donnerstag, 16. Oktober 2008 | Ostseebäder I Leserpost
Müllhalde der Nation?
Uwe Jassmann aus Rostock hat den Gegnern des Kohlekraftwerkes Lubmin vorgeworfen, eine populistische Diskussion zu führen. Ihm entgegnet Editha Grassl aus Bergen:
Ich empfinde den Beitrag als dumm und frech. Wenn ein Kohlekraftwerk die Ostsee noch mehr ins Ungleichgewicht bringt, als es schon ist, ist das schlimm. Wenn aber die Abfalllagerung nicht geklärt ist, und das wird tunlichst immer verschwiegen, ist das kriminell.
Wieviel Diesel verbraucht wird, um die Kohle um die halbe Welt zu bringen, wird ebenso verschwiegen, denn von Südafrika bis Rügen/Lubmin ist es ein weiter Weg. Der Clou ist aber, dass die erzeugte Energie für andere Länder ist, unter anderem für Österreich. Dort gibt es längst Konzepte für eine ökologische Selbstversorgung.
Hier sollten die Kraftwerksbefürworter vielleicht mal in die Lehre gehen. Der Weg geht nämlich hin zu dezentralen kleinen Kraftwerken – eben zur ökologischen Selbstversorgung.
Und warum, bitte, sollten wir Rüganer für dieses Kraftwerk sein? Weil in Rostock eines steht, mit Türmen die meilenweit zu sehen sind?
Sind wir die Müllhalde der Nation? Erst atomares Endlager mit schwersten Gesundheitsproblemen und nun auch noch Kohle mit asthmatischen Beschwerden?