Ostsee-Zeitung l Freitag, 23. Mai 2008 | Titelseite l 150 Wörter
Geringe Gefahr durch Kraftwerk?

Greifswald (dpa/OZ) Die Umweltauswirkungen des umstrittenen Steinkohlekraftwerks in Lubmin auf den Greifswalder Bodden sind offenbar geringer als befürchtet. Die durch die Einleitung des Kühlwassers verursachte Temperaturerhöhung werde keinen Einfluss auf die Artenvielfalt in dem Gewässer haben, sagte der Direktor des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW), Bodo von Bodungen, gestern.

Das Institut erstellt im Auftrag der Genehmigungsbehörde ein Gutachten zu den Auswirkungen des Kohlekraftwerks auf den Bodden. Der zweite und zentrale Teil der Studie soll Ende Mai vorliegen.

Torsten Jelinski, Sprecher der Bürgerinitiative „Kein Steinkohlekraftwerk Lubmin e.V.“, hält die Studie indes für ein Gefälligkeitsgutachten. „Dass die Einleitung von 451 000 Kubikmetern Kühlwasser je Stunde keine Auswirkungen haben soll, ist eine Geschichte für Weihnachtsmann und Osterhase zugleich“, sagte er.

Dong Energy will möglichst noch 2008 mit dem Bau beginnen und das zwei Milliarden Euro teure Kraftwerk 2012 ans Netz bringen.