Unternehmerverband: „Das Kraftwerk ist nicht vom Tisch“

Gerold Jürgens ist vor kurzem als Präsident des Unternehmerverbandes Vorpommern für zwei Jahre im Amt bestätigt worden. OZ sprach am 12.02.10 mit ihm u.a. über das Kohlekraftwerk Lubmin, das ja nun wohl vom Tisch sei.

Jürgens: „Moment! Antragsteller für das Genehmigungsverfahren ist die Projektgesellschaft „Kraftwerke Greifswald“. Die gibt es weiterhin und auch wenn Dong Mehrheitseigner ist, hält die WV Energie ja 25,1 Prozent der Anteile. Ihr Generalbevollmächtigter Albert Schön sucht aktiv nach neuen Investoren. Ein Verbund mehrerer Stadtwerke ist im Gespräch.“ Weiter erwähnte er, dass wir „beim Greifswalder Professor der Wirtschaftswissenschaften, Manfred Matschke, ein neues Gutachten in Auftrag gegeben haben, welchen Einfluss ein Kohlekraftwerk auf die wirtschaftliche Entwicklung der Region hätte. Wir werden es am 24. Februar in Lubmin präsentieren. Ich kann vorab sagen: Die Aussagen für ein Kraftwerk sind sehr positiv.“.....Toll, dass die Uni solche guten Leute hat. Das ganze Interview kann man hier lesen.

 

Die Antwort dazu steht in der OZ gleich daneben:

DAS SAGEN DIE GEGNER

Bürgerinitiative: Im Notfall reicht das Geld auch für eine Klage

 

Die Kraftwerksgegner sehen die Bemühungen der Frankfurter WV Energie AG und des Unternehmerverbandes Vorpommern, doch noch einen Kohlemeiler am Standort Lubmin zu etablieren, gelassen: „Das mag der Wunsch einzelner Herren sein. Doch nach dem Rückzug von Dong wird sich niemand mehr für dieses Projekt am Bodden erwärmen wird“, sagt Michael Woitacha, Vorsitzender der Usedomer Bürgerinitiative gegen das Kohlekraftwerk. Die Dänen hätten nicht ohne Grund das Handtuch geworfen: Die Probleme, die während der Erörterungstermine aufgezeigt worden waren (Boddenerwärmung, Quecksilbereinleitung, Emission von Luftschadstoffen) seien zu elementar, als dass sie ein anderer Investor lösen könne. „Wir fordern Schwerin aber auch auf, das Genehmigungsverfahren zu einem Ende zu führen, damit endlich andere Vorhaben am Industriestandort geplant werden können“, sagte Woitacha. Sollte sich wider Erwarten doch noch ein Investor für ein Kohlekraftwerk finden und das Projekt genehmigt werden, hätten die Gegner genug Kraft, um weiter zu kämpfen: „Wir sind weiter gut organisiert und im Notfall reicht das Geld auch für eine Klage.“ A. L.

 

Dazu auch noch ein Leserbrief in der OZ vom 13.02.10: Herr Jürgens hat nichts gelernt!

Die Aussagen von Herrn Jürgens sind nichts anderes als Verzweiflungs- und Schmerzaussagen! Anstatt sich jetzt mit seiner „Noch besseren Vernetzung mit der Politik“ dafür einzusetzten, dass die Kaufoption für das Grundstück gelöst wird, trauert er noch immer Dong nach. Diese Haltung ist arbeitsplatzschaffungsfeindlich. Herr Jürgens ist nicht bemüht, in Lubmin neue Arbeitsplätze zu schaffen. Nicht wir verhindern neue Arbeitsplätze, sondern die, die an diesem nicht genehmigungsfähigen Projekt festhalten wollen. Die Zeit wird es zeigen. Das ist Säbelrasseln mit einem nicht mehr vorhandenen, abgebrochenen kleinen Küchenmesser! Dennoch sind wir sehr wachsam. schreibt Torsten Jelinski aus Thiessow

Und noch zum gleichen Interview eine Wortmeldung der Grünen von der Insel Rügen am 13.02.2010 in der OZ:

Artikel Grübe Rügen